Ermutigung
(Gekürzte Fassung)
Liebe Brüder und Schwestern, Marhuba!
(...)
Letzte Woche sind meine Frau und ich in das Erdbebengebiet gereist und haben Hatay, Iskenderun und Maraş gesehen. Ich habe euch darüber berichtet, aber ich möchte meine Erfahrungen in Maraş und das, was sie mir gezeigt haben, gerne mit euch teilen.
Bei einem Spaziergang durch die Müllberge in Maraş fiel mir eine Seite unter dem Müll ins Auge. In diesem Moment erwachte meine Neugierde. Ich sah genauer hin, und es war eine Seite aus der Bibel. 2. Korinther 1 und 2, eine alte Übersetzung. So etwas kann nur ein Wunder sein, liebe Brüder und Schwestern. Inmitten von so vielen Trümmern, inmitten von so viel Drama konnte eine Bibelseite, von der nur der Rand sichtbar war, kein Zufall sein. Ich dachte: "Ich frage mich, ob Gott der Kirche in der Türkei etwas sagen will." Ich nahm die Seite und werde sie für den Rest meines Lebens aufbewahren.
Es gibt in der Tat wunderbare Verse und Botschaften in diesen Kapiteln. Ich möchte nur einige Botschaften mit Euch teilen, die mir sofort ins Auge stachen und mein Herz berührten.
Zunächst einmal gibt es sicherlich eine große Botschaft des Trostes. "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott."
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Unser Trost ist in Ihm. So wie er in der Vergangenheit sein Volk in ihren Leiden getröstet hat, so tröstet er jetzt uns, die Kirche in der Türkei, und er wird uns trösten. Und die Kirche der Türkei wird benutzt werden, um andere zu trösten. Lasst uns also darin Kraft finden. So wie wir in Christus Trost finden, so lasst uns andere in der Macht, Liebe und Treue Gottes trösten.
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In den nächsten Versen des Kapitels spricht wieder eine wunderbare Botschaft zu uns. "Denn wir wollen euch, Brüder und Schwestern, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asia widerfahren ist, da wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten; und wir dachten bei uns selbst, zum Tode verurteilt zu sein. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt," (1.8-9) Gelobt sei Gott.
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Unser Gott führt seine Kirche durch eine schwierige Zeit, aber er beschützt sie auch. Er möchte besonders, dass wir in dieser Zeit auf ihn vertrauen, liebe Brüder und Schwestern. Er will, dass wir ihm unser Heil und unser Wohlergehen anvertrauen, dass wir fest stehen und weiterhin seine Zeugen sind mit dem Mut und der Kraft, die aus dem Vertrauen in ihn kommen. Lasst uns fest stehen und an Christus festhalten, den er uns zur Verfügung gestellt hat, ohne Angst um unser eigenes Leben, unsere eigene Gegenwart und Zukunft. So heißt es in 1,10: "der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten." Gelobt sei Gott.
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Gleichzeitig kommt diese Zeit zu einem glorreichen Ende. Im Rest von Vers 10 heißt es weiter
"Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns, damit von vielen auf vielfältige Weise um unsertwillen Dank dargebracht werde für die Gabe, die uns gegeben ist."
Amen!
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Diese schwierige Zeit, liebe Brüder und Schwestern, wird eine Zeit sein, in der die Kirche in der Türkei aufstehen und wachsen wird. Sie wird dazu führen, dass Vorurteile in den Herzen vieler Menschen abgebaut werden, dass Mauern niedergerissen werden, dass das Eis in den Herzen vieler Menschen schmilzt. Es wird eine Zeit sein, die die Herzen derer, die uns nahe stehen, und derer, die weit weg sind, verändern wird, die sie Christus näher bringen wird, die sie dazu bringen wird, unseren Gott, Jesus Christus, zu bewundern. Es wird eine Zeit des Erwachens und eine Zeit der Ernte sein, eine Zeit des Durchbruchs, eine Zeit des Wachstums, eine Zeit der Vergrößerung des Zeltes, eine Zeit wie zur Zeit der Apostel.
Im Glauben und im vollen Vertrauen auf den Heiligen Geist Amen!
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Lasst uns also nicht entmutigt sein. Auch wenn unsere Herzen müde und erschöpft sind von der Last dieser Zeit, lasst uns weiter beten und fasten und unserem Nächsten Liebe erweisen. Es ist eine Zeit, in der wir auf das Unsichtbare, auf das Himmlische säen und Schätze in den Himmeln ansammeln. Wenn wir nicht aufgeben, werden wir mit Freude ernten, wenn die Zeit kommt, auch wenn diese Tage schwierig sind.
Lasst uns gemeinsam beten. Lasst uns gemeinsam fasten und gemeinsam die Menschen im Erdbebengebiet und die Brüder und Schwestern, die ihnen dienen, unterstützen. Lasst uns ein Leib sein unter dem Haupt Christi.
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Möge der Herr uns alle, liebe Brüder und Schwestern, Diener Gottes, segnen und salben.
Es ist eine Ehre, mit Euch zu dienen.